Champagner Test
Kaum ein Getränk steht so stark für Luxus und Eleganz wie Champagner. Der erste war ein trüber, stiller Weißwein, der aber, wie heute auch, in der Weinbauregion Champagne angebaut wurde.
Erst mit der Entwicklung verschiedener Techniken im Laufe der Zeit, wurde daraus das prickelnde Luxusgetränk, welches wir heute kennen. Champagner kann sehr unterschiedliche Qualitäten aufweisen, die man auf den ersten Blick kaum erkennen kann.
Wer also für die nächste Sylvesterfeier oder den Geburtstag einen Champagner servieren möchte, der findet hier verschiedene Testberichte zum Thema: Damit das Fest genauso luxuriös wird, wie das Getränk selbst.
Definition
Auch wenn den Champagner eine gewisse Mystik umgibt: Im Grunde ist er nichts anderes als ein Schaumwein, deren Trauben in der Region Champagne angebaut wurden und der Schaumwein auch dort gekeltert wird.
Die Region Champagne liegt im Herzen Frankreichs, nur ca. 120 Kilometer von der Hauptstadt Paris entfernt. Der Name stammt vom den Lateinischen Wort für Feld, campania – einer der Gründe, warum die Namensbezeichnung früher gar nicht gerne gesehen war. Mit der Champagne verband der Franzose keinen Wein, sondern Felder und Weideflächen für Schafe.
Champagner unterliegt einer der strengsten Qualitätsrichtlinien der Welt: Der Appellation d’Origine Protégée. Außerdem unterliegt die Produktion weiteren Regeln, die strikt eingehalten werden müssen und sich über den gesamten Produktionsprozess ziehen. Dazu gehört:
Und so erkennt man auch, dass Champagner zwar generell nichts anderes als ein Schaumwein ist, die speziell und aufwändige Art der Herstellung ihn aber zu etwas ganz Besonderem machen.
Aus welchen Rebsorten wird Champagner hergestellt?
Champagner wird primär aus drei verschiedenen Rebsorten hergestellt: Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Schwarzriesling), beides rote Rebsorten und der weißen Traube Chardonnay.
Zugelassen sind außerdem die Rebsorten Pinot Gris Vrai (Grauburgunder), Pinot Blanc (Weißburgunder), sowie Arbane und Petit Meslier.
Besonders Arbane und Petit Meslier werden immer seltener genutzt, da diese Stöcke seit der Reblauskrise, in welcher in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast 70% der französischen Weinbauern ihre Ernte verloren, kaum mehr vorhanden sind. Auch Grau- und Weißburgundersorten werden nur vereinzelt angebaut.
Viele Menschen denken bis heute, dass Schaumwein aufgrund seiner hellen Farbe nur aus weißen Trauben hergestellt wird. Dies ist aber nicht der Fall. Die dunklen Trauben des Pinot Noir und Pinot Meunier werden so schnell gekeltert, dass keine Farbstoffe der Traubenschale in den Wein gelangt – Ausnahme sind Rosé Champagner.
Geschmacksrichtungen
Champagner erhält, wie Wein auch, seinen Geschmack durch die Verwendung bestimmter Rebsorten. Ist aber fast immer ein Cuvée, also eine Mischung aus verschiedenen Rebsorten. Nur so können die Produzenten eine gleichbleibende Qualität garantieren.
Das zweite Merkmal für die Geschmacksrichtung ist seine Süße. Diese ist in der Regel auch auf den Flaschen angegeben. Zustande kommt die bestimmte Süße durch die sogenannte Dosage. Kurz vor dem endgültigen Verschließen der Flaschen, muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden.
Einen Champagner der Geschmacksrichtung süß oder Doux mit mehr als 50 Gramm Restzucker findet man kaum. Demi Sec gilt in Champagnerkreisen schon als „süßer“.
Woran erkennt man guten Champagner?
Leider ist es auch bei Champagner so, dass man die Qualität des Inhalts erst beurteilen kann, wenn man ihn gekostet hat. Wer die teilweise hohen Preise kennt, weiß, dass dies ein kostspieliges Unterfangen sein kann. Ist die Flasche aber einmal geöffnet, sollte man auf folgende Kriterien achten:
Der Duft: Champagner riecht im Glas frisch, nach Wein und nur ein wenig nach Hefe. Keinesfalls sollte es stark nach Hefe riechen oder parfümiert.
Der Geschmack: Egal ob herb oder halbtrocken – Champagner schmeckt immer frisch und zart. Er sollte sich im Mund leicht anfühlen, prickelnd und unkompliziert.
Wie sollte man Champagner trinken?
Besonders in alten Filmen sieht man noch häufig die sogenannte Schaumweinschale, franz. Coupe, aus der getrunken wird. Sie werden auch gerne bei Feierlichkeiten als Champagner Pyramide aufgestellt.
Leider sind Coupes aber nicht wirklich für den Genuss von Champagner geeignet, da die Perlage sich nur unzureichend entwickeln kann. Ein anderes gern genutztes Glas sind Champagnerflöten. Doch auch diese lassen durch die große Öffnung die Perlage zu schnell entweichen.
Am besten geeignet sind Champagnergläser, die eine Tulpenform haben. Sie erlauben durch die Höhe des Glases eine gute Entwicklung der Perlage, durch die verengte obere Form des Glases kann sie aber nicht so schnell entweichen.
Champagner sollte außerdem relativ kühl serviert werden, ca. 6-8 Grad und damit sogar kühler als Weißwein. Nur so kann er gut perlen.
Wie viel sollte man für einen guten Champagner ausgeben?
Generell gilt: Auch günstige Champagner können wirklich gut sein und nur weil eine Flasche
Nicht umsonst gehören diese Marken schon lange zu den beliebtesten auf dem Markt. Für den kleinen Geldbeutel gibt es auch sehr günstige für ca. 20-25 Euro. Qualitätiv stehen diese den großen Marken nur wenig nach, da der Produktionsprozess, auch für günstigen Champagner, genauso kontrolliert wird, wie für Luxusmarken. Man sollte man immer genauso viel ausgeben, wie man kann – schlußendlich entscheidet der Geschmack.
Positive Eigenschaften
Was wird getestet?
Um einen wirklich guten zu finden, muss man das Getränk probieren – nur über das Studieren des Flaschenettiketts findet man nicht heraus, ob das Getränk dem eigenen Geschmack entspricht. Sich aber vor einer Feier durch mehrere Flaschen Champagner zu testen ist wohl eher unpraktisch – und kann außerdem ins Geld gehen.
Deshalb haben wir getestet: Welcher Champagner ist wirklich gut und zu welchem Anlass passt er? Die verschiedenen Sorten werden zunächst auf ihren Geschmack getestet – das Wichtigste bei einem Champagner. Ist er wirklich brut, wie auf der Flasche angegeben? Schmeckt er frisch und leicht oder schwer und muffig?
Diese geben dem Luxusgetränk seine prickelnde Frische. Perlt der Champagner nur schlecht, wirkt sich das auf den Geschmack aus. Das Aussehen und die Klarheit ist außerdem ein weiterer Punkt, der unter die Lupe genommen wird.
Welcher am Ende der Beste ist, können auch wir nicht verraten. Es kommt immer auf den persönlichen Geschmack und den Anlass an. Mit unseren Testberichten aber, kann man sich schnell einen Überblick verschaffen und den besten Champagner für seine Bedürfnisse finden.
Infos & Tipps zu Haltbarkeit und Lagerung
Ein oft angenommener Irrtum ist, dass man Champager so lange lagern könnte, wie man möchte – schließlich gibt es noch Flaschen, die vor Jahrzehnten eingelagert wurden und heute als Luxus-Champagner gelten. Dem ist allerdings nicht so.
Bei der Lagerung müssen aber einige Dinge beachtet werden. Die Flaschen mögen es besonders dunkel – Lichteinstrahlung durch Sonne oder Leuchtstoffröhren würde den Champagner oxidieren lassen. Außerdem sollte die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch sein, sonst besteht Schimmelgefahr. Die Temperatur sollte konstant kühl, zwischen 10 und 15 Grad betragen.
Die Frage ob die Flasche liegend oder stehend gelagert werden soll, scheidet bis heute die Geister. Durch die liegende Lagerung soll gesichert werden, dass der Korken feucht bleibt und so weiterhin seine Elastizität bewahrt. Man weiß heute aber auch, dass ein im Liegen gelagerter Champagner schneller korken kann und so ungenießbar wird.
Die Feuchtigkeit im Leerraum zwischen Korken und Flüssigkeit reicht für eine kürzere Lagerzeit aber durchaus aus, um den Korken feucht zu halten – deshalb wird heute empfohlen, den Champagner nur bei längerer Lagerung liegend zu lagern, ansonsten kann man ihn auch stehen lassen.
Die bekanntesten Hersteller
Moet & Chandon
Moet & Chandon gehört heute zum LVMH Konzern, der verschiedene Luxusmarken unter einem Dach vereint. Gegründet wurde das Unternehmen von Claude Moet im Jahre 1742. Der berühmteste Champagner aus dem Hause Moet & Chandon ist Dom Pérignon – ein Champagner der nach dem gleichnamigen Mönch benannt ist, der das Verfahren für die Champagnerherstellung verfeinerte und in dem Kloster lebte, welches vom Konzern nach der französischen Revolution aufgekauft wurde: Das Kloser Hautvillers.
Dom Pérignon besticht bis heute durch fruchtige Noten von Apfel und Pfirsich und ist das Steckenpferd des Konzerns, welches aber auch anderen Champagner produziert. Die Preisklassen sind sehr unterschiedlich: Eine einfache Flasche Moet & Chandon erhält man schon ab 25 Euro.
Louis Roederer
Besonders bekannt wurde Louis Roederer durch seinen Cristal. Erstmals im Jahre 1876 für Zar Alexander II produziert, steht er bis heute für Luxus-Champagner. Ein Cristal wird nur in den Jahren produziert, in denen die Ernte besonders gut ist. Er besteht aus Chardonnay und Pinot Noir Trauben und wird – anders als die meisten – in eine Flasche mit flachem Boden gefüllt.
Veuve Clicquot
Veuve Clicquot gehört wie auch Moet & Chandon zum LVMH Konzern. Gegründet wurde das Unternehmen 1772 von Philippe Clicquot. Seine Schwiegertochter Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin führte das Unternehmen nach dem Tode ihres Mannes fort und war diejenige, die Veuve Clicquot zu einem der bekanntesten Champagnermarken in den damaligen Könighäusern machte.
Veuve Clicquot produziert klassischen Champagner und limitierte Sonderauflagen. Der Veuve Clicquot Brut gehört zu einem der beliebtesten Sorten.
Bollinger
Gegründet 1829 von dem Deutschen Jacques Joseph Placide Bollinger, der 1803 in Ellwangen geboren wurde, gehört Bollinger heute vor allem zu einem der bekanntesten Produzenten von Champagner und Jahrgangschampagner, z.B. dem berühmten La Grande Année. Bollinger liegt preislich in der gehobenen Klasse.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Von außen ist bei Champagner nicht zu erkennen, ob das Getränk im Inneren den Vorstellungen entspricht zeigt unser Test. Die Angabe der Geschmacksrichtung ist ein erster Indikator dafür, wie es schmeckt. Wer weiß, dass er gerne Chardonnay trinkt, dem wäre womöglich anzuraten, einen Blanc de Blanc, also einen Champagner zu kaufen, der nur aus der weißen Chardonnay Traube gemacht wurde, zu kaufen.
Da die meisten Champagner aus einem Verschnitt von drei Traubenarten bestehen, ist ansonsten wenig Information über den Traubencharakter auf den Flaschen zu finden. Beim Kauf vor Ort sollte natürlich darauf geachtet werden, dass der Korken gut sitzt und dicht verschlossen ist.
Die wirklichen Probleme, wie ein gekorkter oder oxidierter Champagner, lassen sich von außen in der Regel nicht erkennen. Beim Kauf sollte man also darauf achten, den zu kaufen, der einem schmeckt. Denn nur darauf kommt es an. Beim öffnen der Flaschen können Sie auch ein Kellnermesser verwendet, am besten verwenden Sie ein Messer mit Sägezahn, damit können Sie die Folie leichter von der Flasche trennen, weitere Informationen dazu finden Sie hier: http://www.kellnermesser.net/.
5 gute Gründe
1. Wie kein anderes Getränk strahlt Champagner Luxus und Lebensfreude aus.
2. Es ist das perfekte Getränk, wenn man sich „einmal etwas gönnen“ möchte – nichts übertrifft Champagner in seiner Eleganz und Luxuriösität.
3. Wer Champagner genießt hat am nächsten Tag in der Regel keinen Kater.
4. Ein Geschmackswunder: Durch die Auslese nur der besten Trauben erfährt man Aromen, die nur dieses Getränk bieten kann.
5. Champagner ist nicht so teuer, wie jeder denkt: Es gibt durchaus günstigen, guten zu kaufen. Wer also das nächste Mal eine Flasche Sekt für 15 Euro kauft, der kann einfach ein paar Euro drauflegen und sich einen soliden Champagner gönnen.
Genuss Tipp
Der Genuss Tipp für alle, die es noch einen Tick luxuriöser mögen ist Jahrgangschampagner, franz. Champagne millésimé. Dieser wird nur aus den Weinen eines Jahres, also aus einer Ernte hergestellt – bei „normalem“ Champagner dürfen Weine aus verschiedenen Jahren genutzt werden.
Ist die Ernte einmal qualitativ besonders gut, entscheiden sich die Winzer und Produzenten, einen Jahrgangschampagner zu produzieren. Dies hat auch zur Folge, dass es nicht in jedem Jahr einen Jahrgangschampagner gibt: Ist die Ernte nur gut, wird einfach keiner hergestellt.
Natürlich ist Jahrgangschampagner im Preis etwas teurer, als reguläre Flaschen. Dafür erhält man einen, der an Qualität und Geschmack kaum zu überbieten ist und Experten und Kritiker auf der ganzen Welt überzeugt.